Peter Tonger - der Vorlesende

 

Peter Tonger (* 22. März 1937) ist ein deutscher Musikverleger, Chorleiter und Rezitator.

Peter Tonger wurde 1937 in Hamburg geboren und wuchs als Sohn des Musikverlegers P.J.Tonger in Köln auf, wo er 1947 ersten Klavierunterricht erhielt. Schon früh stellte sich eine Leidenschaft für das Theater heraus, und so nahm er ab 1955 im dramatischen Verein „Thalia“ einmal monatlich an Lesungen von Theaterstücken mit verteilten Rollen teil. Diese Aktivität setzte er mit Unterbrechungen bis Ende der 1960er Jahre fort.

Nach einer zweijährigen Lehrzeit im Musikalienhandel in Freiburg i.Br. studierte er von 1959 bis 63 Schulmusik in Berlin mit dem künstlerischen Hauptfach Sprecherziehung (Rezitation) bei Prof. Otto Warlich und mit dem 1. Staatsexamen als Abschluss.

Nach einem einjährigen Volontariat in einem Wiener Musikverlag trat er 1965 als Kommanditist in den väterlichen Musikverlag ein, dessen Alleininhaber er seit 1989 ist.

Seit 1975 ist er Leiter verschiedener Chöre, mit denen er zahlreiche Auslandsreisen unternahm.

 

1982 begannen künstlerische Auftritte als Rezitator, besonders von Melodramen, u.a. beim „Schleswig-Holstein Festival auf dem Lande“ und wiederholt beim Prager „Melodramen-Festival“. Dort trat er zuletzt im Oktober 2012 mit seinem Klavierpartner Klaus Zelm mit zeitgenössischen Melodramen im Eröffnungskonzert auf und war anschließend Juror im internationalen Melodramen Wettbewerb. Z.Zt ist er mehrfach zusammen mit Madeleine Milojcic mit dem Zweipersonenstück „Geliebter Lügner“ von Jerôme Kilty unterwegs.

Seit 1990 hält er Einführungsvorträge in Sinfonie- und Kammerkonzerte des Kölner Gürzenich-Orchesters. Seit 2001 ist er Gastgeber und Lesender beim Festival „Literatur in den Häusern der Stadt“ des Kölner KunstSalons und seit 2011 Vorsitzender des Vereins „KammerMusik für Köln e.V“, für dessen Konzerte er ebenfalls die Einführungsvorträge hält.

 

Zu seinem Repertoire zählen zahlreiche Melodramen, darunter „Das Hexenlied“ von Max von Schillings, „Lenore“ von Franz Liszt oder „Enoch Arden“ von Richard Strauss, ferner Balladen, Lyrik und Prosa, Romanlesungen in gekürzter Fassung wie Goethe, „Die Leiden des jungen Werther“, Proust, „Eine Liebe Swanns“, Th. Bernhard, „Der Untergeher“, Marten `t Hart, „Das Wüten der ganzen Welt“ oder T.C. Boyle, „Die Frauen“, schließlich Sprecherpartien in musikalischen Werken (z.B. Brahms, „Die schöne Magelone“), Parodien und kölsche Mundarttexte.